Ratsfraktion Gemeinde Wallenhorst Bündnis 90 / Die Grünen Foto: Lili Sasse

Energiesicherheit und Klimaschutz in Wallenhorst / Offene Anträge für Klimaschutzmaßnahmen werden bewilligt / Neue Förderrichtlinien im Frühjahr 2023

„Die Energiewende wird in den Kommunen stattfinden“, so lautete die Aussage des Wissenschaftsjournalisten und Fernsehmoderators Harald Lesch in einer TV-Sendung. Schaut man sich in der Gemeinde um, so sieht man bei genauerem Hinsehen viele Aktivitäten die das verdeutlichen. Diese zeigen sich in Form von Installation von Photovoltaik, Einbau von Wärmepumpen, verbesserten Dämmungen, Begrünungen und weiteren Energiesparmaßnahmen im und am Haus.
Die Gemeinde Wallenhorst hat beschlossen, die bisherigen Förderrichtlinien auszusetzen und bis Ende März 2023 zu überarbeiten. Besonders erfreulich in diesem Zusammenhang: Die noch vorliegenden Anträge aus 2022 werden aus dem verbliebenen Budget für Klimaschutzmaßnahmen bewilligt werden können. Dafür hatten wir uns als Fraktion der Grünen eingesetzt und freuen uns über dieses positive Signal zum Klimaschutz. Energiepolitik ist eines unserer grünen Kernthemen. Wir lernen aus dieser Krise und denken für die Gemeinde Energiesicherheit und Klimaschutz zusammen.
Daraus ergeben sich Maßnahmen, die wir nachfolgend von uns als Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen für den weiteren Fortgang der Förderungen ab dem II Quartal 2023 vorschlagen werden:
Ausbau Photovoltaik (PV) / Balkon-PV
Batteriespeichersysteme
Effiziente Heizungspumpen / MSR-Technik
Dachbegrünungen
Entsiegelung von Flächen
Versiegelungsfreie Stellflächen
Neuanpflanzungen, Biotope mit heimischen Arten
Lastenfahrräder / -anhänger
Rigolen, Berücksichtigung von Schwammstadt-Prinzipien
Alle Vorschläge werden zusammen mit der Verwaltung dahingehend überprüft, dass Doppelförderungen ausgeschlossen werden.
Ein weiterer Aspekt wird ebenfalls mit in die Diskussion für 2023 einfließen. Wir werden vorschlagen, die Gemeindewerke Wallenhorst bei der Umsetzung intensiver einzubinden. Es ist für die Gemeindewerke eine Anpassung der Strategie notwendig, die dem Gesellschaftszweck der Gemeindewerke – umweltschonende Energieversorgung – intensiver Rechnung trägt. Insbesondere die Themenfelder Bürgerenergiepark, Agri-Photovoltaik und eine Quartier bezogene energieautarke Wärmeversorgung (Nahwärme) sind dabei im Fokus.
Eines ist bereits jetzt klar: Technisch betrachtet können Strom und Wärme energieautark produziert werden. Die Herausforderung liegt darin, die Bürger:innen durch gute Informationen auf diesen Weg mitzunehmen und die strukturellen Bedingungen für eine energieautarke Gemeinde herzustellen. Für diesen Weg dahin werden wir uns einsetzen, denn dass die Preise für fossile Energie sinken werden ist sehr unwahrscheinlich.
Durch die Energiekrise ist Energie für alle DAS Thema. Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig erneuerbare Energien für die Unabhängigkeit von steigenden Preisen und auch Energiesicherheit sind. Das alles wird mit Anstrengungen und finanziellen Belastungen verbunden sein, um sein Haus, den eigenen Gewerbetrieb, die gemietete Wohnung / Haus dahingehend umzurüsten. Wir sehen diese Aktivitäten denn auch eher als lange Strecke, die durch gute Rahmenbedingungen begleitet werden muss. Das Ziel lautet bezahlbare Energie. Neben viel Information bedarf es des weiteren auch finanzieller Unterstützung über Förderprogramme und das den Betrieben, die uns bei der technischen Umsetzung helfen, bei der Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter:innen intensiver geholfen wird.
Für uns ist klar: Sichere Energie gibt es nur über Erneuerbare!

Alexander Strehl / Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Wallenhorst

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