Am 18. Geburtstag in den Gemeinderat?
Lechtingerin Lilian-Ruth Sasse kandidiert am 12. September für die Grünen Gegen den Bau der A 33-Nord und für eine grüne Mitte im Wallenhorster Zentrum
Für Lilian-Ruth Sasse ist der 12. September ein ganz besonderer Tag: Die
junge Lechtingerin feiert dann nicht nur ihren 18. Geburtstag. Sie könnte bei der dann stattfindenden Kommunalwahl auch als landesweit vermutlich jüngste Abgeordnete in den Wallenhorster Gemeinderat gewählt werden. In dem folgenden Interview mit dem Bürger-Echo erklärt Lilian-Ruth Sasse, warum sie sich als Kandidatin der Grünen in der Kommunalpolitik engagiert:
Frage: Warum treten Sie für die Grünen an?
Lilian-Ruth Sasse: Ich möchte aktiv etwas verändern und nicht nur zusehen. Man darf die politischen Entscheidungen nicht nur der älteren Generation überlassen. Um mehr für jüngere Menschen erreichen zu können, müssen wir uns auch selbst engagieren. Die Grünen sind für mich die richtige Adresse, weil sich diese Partei am besten für die Themen Umweltschutz und Feminismus einsetzen, die mir persönlich am wichtigsten sind.
Frage: Sie haben sich jüngst auch an der Müllsammelaktion beteiligt. Gehört das zur Kommunalpolitik dazu?
Lilian-Ruth Sasse: Ja, das sehe ich so. Ich habe mich schon einen Monat vorher an einer anderen Aktion der City Cleaners beteiligt, bei der wir Zigarettenkippen eingesammelt haben. Mich ärgert es, dass es im Wallenhorster Gemeindegebiet an manchen Stellen fast wie auf einer Müllkippe aussieht. Besonders schlimm fi nde ich, wenn die Leute einfach ihren Plastikmüll in der Natur hinterlassen. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt. Der Müll ist auch eine Gefahr für Tiere, wenn sie die schädlichen und unverdaulichen Plastikreste essen. Viele werden davon krank und sterben sogar. Deshalb mache ich mit voller Überzeugung bei diesen Aktionen mit und versuche auch andere dafür zu motivieren.
Frage: Haben Sie Vorbilder?
Lilian-Ruth Sasse: Ja, zuallererst meine Eltern – aber je nach Themenbereich gibt es für mich noch viele weitere. Auf politischer Ebene finde ich die ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen Jugend- und Frauenrechtlerin, Ricarda Lang, sehr gut. Auch die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sind für mich Vorbilder. Die machen einfach eine sehr gute glaubwürdige Arbeit für den Umwelt- und den Tierschutz.
Frage: Wofür möchten Sie sich im Gemeinderat einsetzen?
Lilian-Ruth Sasse: Für mich ist der Stopp der A 33-Nord besonders wichtig. Hier muss die Gemeinde alles tun, damit dieses unsinnige Projekt verhindert wird. Zudem möchte ich mich für die Umgestaltung der grünen Wiese in eine grüne Mitte einsetzen. Entsprechende Pläne wurden vor etwa einem Jahr von einer Arbeitsgruppe mit jungen Menschen im Rahmen des Projekts Kommunalpolitik erarbeitet. Ich habe dort selbst mitgearbeitet und finde das Ergebnis sehr gut und realistisch.
Frage: Was ist unter einer grünen Mitte zu verstehen?
Lilian-Ruth Sasse: Die grüne Wiese vor dem Wallenhorster Rathaus soll ein Park mit viel Grün und Sitzgelegenheiten werden, in dem sich junge und alte Menschen wohl fühlen und zusammenkommen können. Dazu gehören auch kleine Geschäfte und ein veganes Cafe, in dem man sich entspannt treffen kann. Zusammen genommen würde so eine grüne Mitte im Wallenhorster Zentrum entstehen, die ihrem Namen gerecht wird. Das Ganze wäre für die Wallenhorster und Besucher aus anderen Orten gleichermaßen attraktiv. Die grüne Mitte wäre sicher ein beliebtes Ziel für Kindergärten, Schulen sowie nicht zuletzt auch für Ratshausmitarbeiter, die dort im Grünen mit Laptop und Handy zumindest zeitweise arbeiten könnten – vielleicht sogar effektiver und zufriedener als in einem verstaubten Büro.
(H.) BÜRGER-ECHO INTERVIEW 14.04.2021