Am 15. April 2024 trafen sich Gegner und Befürworter des Baus der A33 Nord in der Hofstelle Duling in Wallenhorst zum Dialog. Vor einem Publikum, von dem einige aufgrund des großen Zuspruchs sogar stehen mussten, stellte zunächst Prof. Deiters wesentliche Daten zum Bauvorhaben dar. Danach trugen zahlreiche Abgeordnete aller großen demokratischen Parteien aus Berlin und Hannover ihre Positionen vor, teilweise per Video- oder Schriftbotschaft.
Unsere Grüne Bramscher Bundestagsabgeordnete, Filiz Polat, nannte die Autobahn ein „Fass ohne Boden“ und zeichnete stattdessen eine Vision eines Grüngürtels von Wallenhorst bis Ostercappeln. Der Cloppenburger Stephan Christ, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, der kurz zuvor noch mit Mitgliedern unseres Vorstandes den BürgerBus-Verein als eine selbstgemachte Alternative zur Automobilität kennengelernt hatte, ging noch weiter und forderte einen Bundesmobilitätsplan, um Verkehrsprobleme ganzheitlich zu lösen. Generell gelte es, bei den Verkehrsprojekten klarere Prioritäten zu setzen. Gegen die Autobahnplanungen bestehen zahlreiche naturschutzrechtliche Belange und Befürchtungen, die schwindende Wirtschaftlichkeit des Vorhabens und Mobilitätstrends der Zukunft.
Mit im Publikum waren auch die Grünen Ratsfraktionsmitglieder Lilian-Ruth Sasse und Alexander Strehl. Die hiesige Position richtet sich ganz klar gegen die A33 Nord. Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen besonders eine Schaffung neuer Verkehre in der Region im Umsetzungsfalle. Dies ist angesichts des Klimawandels und der bereits jetzt hohen Flächenversiegelung nicht weiter akzeptabel. Lili Sasse sieht deswegen im Umgang mit der A33 Nord auch „eine wegweisende Entscheidung, die das Gesicht unserer Gemeinde für immer verändern kann. Es ist nicht nur die Zerstörung eines Schutzgebietes, die wir riskieren, sondern auch das Wohlergehen künftiger Generationen.“
Deshalb wird weiter gefordert, alternative Wege der Verkehrsabwicklung zu finden, um auch gerade die Naturschutzgebiete zu erhalten, welche die Autobahntrasse durchschneiden würde. Alexander Strehl dazu: „Die Kosten dieses Projektes sind nicht nur finanzieller Natur. Wir zahlen auch mit der Lebensqualität unserer Bürger*innen und der Unversehrtheit unserer Natur. Es ist Zeit, dass wir Alternativen in Betracht ziehen, die unsere Region stärken, ohne sie zu schädigen.“
Dazu gehört die fortlaufende Unterstützung der Forderungen des Bündnisses hinsichtlich einer Verlegung der B68 auf die A1, eines dreistreifigen Nutzung der A30 im Süden von Osnabrück, wie von Prof. Deiters vorgeschlagen. Darüber hinaus gilt es, Alternativen zur Automobilität zu fördern und Radwege sowie den ÖPNV auszubauen. Daran werden wir gemeinsam mit der Kreistagsfraktion und unserer dortigen Vertreterin, Ellen Akkermann, engagiert weiterarbeiten. Die Forschung und die Haltung aus dem Publikum, das sich überwiegend gegen die Verlängerung der A33 ausspricht, bestärken uns darin.