Foto: Fraktion Grüne Belm

Chef der Belmer Grünen fordert: A33Nord stoppen und A30 zum regenerativen Kraftwerk ausbauen


Die Grünen Ratsmitglieder Günther Westermann, Stefan Trapp, Clemens John fordern die
zukünftigen Koalitionäre im Land auf den Bau der A33 Nord zu stoppen.
Zu den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen auf Landesebene wendet sich
der Chef der Belmer Grünen Clemens John mit einem eindringlichen Appell and die Verhandler und
fordert die Planungen zum Bau der A33 Nord zu stoppen: “Angesichts der viel zu hohen
Flächenversiegelung, der knapper werden Trinkwasserressourcen in unserer Region und der
dringend notwendigen Verkehrswende kann niemand ernsthaft an dem Plan festhalten eine
Autobahn in ein Landschaftsschutz- und Trinkwassergewinnungsgebiet zu bauen. Ein Land wie
Niedersachsen braucht große Ziele. Als Grüner sage ich daher ganz klar: wir sollten uns in der
Autobahn-Frage nicht damit zufriedengeben profane Betonpisten durch die Landschaft zu ziehen.
Tun wir mehr als nötig ist!”.
Statt eine komplett neue Autobahn zu bauen, schlägt John vor das Teilstück der A30 zwischen dem
Kreuz Osnabrück-Süd und dem Lotter Kreuz wie geplant auf sechs Spuren zu erweitern jedoch
zusätzlich mit Photovoltaik zu überbauen. “Angesichts der Umweltprobleme und der notwendigen
Energiewende halte ich nur ein solches kombiniertes Bauwerk für vertretbar. Zum einen schaffen wirdamit Entlastung auf einem für die Region sehr wichtigen Verkehrsweg, zum anderen können wir
den Standort Niedersachsen als erneuerbare Energien Land massiv stärken und müssen nicht alles
mit Windrädern zupflastern. Der wichtigste Vorteil ist aber, dass wir durch die Kombination mit
Photovoltaik einen Verkehrsweg schaffen, der trotz Erweiterung deutlich weniger Lärm emittiert als
heute und sich außerdem noch von selbst refinanziert. Das wäre für alle Beteiligten und gerade auch
für die Anwohner ein echtes Win-Win Projekt. Technisch halte ich das dank der Marktreife
transparenter Photovoltaik-Module für absolut realisierbar, ohne dass der Autoverkehr dazu durch
eine dunkle Röhre geleitet werden muss.”
Visualisierung einer Straßenüberdachung mit Photovoltaik. Quelle: Fraunhofer ISE Projekt PV-Süd
Auf dem 9 Kilometer langen Teilstück zwischen dem Kreuz Osnabrück-Süd und dem Lotter-Kreuz
stünde mit dem geplanten sechsspurigen Ausbau voraussichtlich eine mit Photovoltaik überbaubare
Fläche von 32 Hektar zur Verfügung. Auf dieser ließe sich ein sauberes Kraftwerk mit einer Kapazität
von 36 MW realisieren. Das reicht beim aktuellen Durchschnittsverbrauch von 1.300 kWh / Jahr aus
um 27.000 Osnabrücker/innen mit sauberer Energie zu versorgen oder sehr viel grünen Wasserstoff
herzustellen. Und der Betreiber einer solchen Anlage könnte beim aktuellen Strompreis in 10 Jahren
gut 112 Mio. Euro realisieren. Das rechne sich bei einer voraussichtlichen Lebensdauer von 30-40
Jahren selbst dann, wenn man noch Abzüge für eine evtl. nicht optimale Ausrichtung der
Photovoltaikmodule einbeziehe, so John.
Der Fraktionsvorsitzende der Belmer Grünen fordert daher: “Eine völlig sinnlose und absurd teure
Autobahn wie die A33-Nord darf nicht gebaut werden. Wir brauchen das Geld für Projekte, die unser
Land wirklich voranbringen. Und solange die Option der Überbauung mit Photovoltaik für das
auszubauende Teilstück der A30 nicht verbindlich in die Planungen aufgenommen wird, muss es
auch für den Ausbau der A30 ein Planungsmoratorium geben. Ich hoffe daher sehr, dass unsere
Partei in der Autobahn-Frage hart bleibt”.

Clemens John

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