Foto: Rüdiger Schulz

Friedenskundgebung am 10.03.22 in der Gemeinde Wallenhorst

Als Putin die Ukraine am 24.02.22 überfallen ließ und der Krieg wieder sein häßliches Antlitz zeigte, war für Lilian-Ruth Sasse klar, dass die Menschen in der Gemeinde die Möglichkeit bekommen müssen, um ihrem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen zu können. Alle demokratischen Parteien (CDW/W, CDU, SPD, FDP, Bündnis 90 / Die Grünen), die Gemeinde Wallenhorst und kirchliche Institutionen sind spontan ihrer Einladung gefolgt und haben am 10.03.22 vor dem Rathaus mit ca. 150 Mitbürger:innen ein eindrucksvolles Zeichen für den Frieden gesetzt. Neben dem Bürgermeister Otto Steinkamp haben sich die SPD (Guido Pott), CDW/W (Michael Lührmann) und die FDP (Markus Steinkamp) in ihren Reden gegen den Krieg und für Solidarität mit den Ukrainer:innen ausgesprochen.
Für Bündnis 90 / Die Grünen haben Lilian-Ruth Sasse und Klara Essomba ihre Gedanken in folgende bewegende Worte an die Bürger:innen gefasst:
Zukunft heißt Zusammenhalt: Aufeinander zugehen, Menschen auf der Flucht helfen
Zukunft heißt Zusammenhalt: Menschen eine Heimat geben, global zusammenwachsen
Zukunft heißt Zusammenhalt: Kindern eine Chance bieten, einander an den Händen halten
Zukunft heißt Zusammenhalt: Familien unterstützen, unterschiedliche Nationalitäten schätzen, füreinander da sein
Zukunft heißt Zusammenhalt: Respekt füreinander leben, demokratische Werte fördern
Zukunft heißt Zusammenhalt: einander Trost spenden, voneinander lernen, auf die Erde achten
Zukunft heißt Zusammenhalt: Worte mit Bedacht wählen, klare Botschaft – Nein zum Krieg
Liebe Mitbürgerinnen, wir schätzen es sehr, dass Sie sich heute hier eingefunden haben, um mit uns ein Zeichen der Solidarität zu setzten. Lassen Sie uns den Frieden gemeinsam in die Welt tragen.Unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen bei den Menschen in der Ukraine, bei den Menschen auf der Flucht, bei den Soldaten, die verpflichtet wurden in diesem Krieg zu kämpfen.Besonders beschäftigen uns die Einzelschicksale junger Menschen, die durch Kriegs- und Fluchterfahrungen traumatisiert werden, ihre Heimat verlieren, ihre Angehörigen. Mich, als Schülerin macht es besonders traurig, dass junge Menschen momentan nicht zur Schule, zur Universität gehen können und Ihnen jegliche Perspektiven genommen werden. Mich, als junge- und werdende Mutter beschäftigt die Zukunft unserer Kinder, die ich momentan massiv gefährdet sehe, sowie die Situation der Familien, bei denen nichts mehr so ist wie es war. Bei den Menschen die verzweifelt nach der Zukunft fragen und um ihr Leben bangen müssen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind bereits auf der Flucht. Auch das dritte Treffen der ukrainischen und russischen Vertreter hat keine Ergebnisse hervorgebracht. Die Situation scheint aussichtslos. Viele von uns sind fassungslos und wissen keinen Ausweg. Ein beklemmendes, ängstliches Gefühl ist unser Alltagsbegleiter. Jeder weitere Tag kostet Menschenleben. Nicht nur Soldaten sterben, auch Zivilisten. Jeder Tod zieht unendliches Leid bei den Angehörigen und Freunden mit sich. Politiker haben momentan eine hohe Verantwortung die richtigen Entscheidungen zu treffen, um das Leid schnell zu beenden.Für uns geht der Alltag weiter in halbwegs geregelten Bahnen, auch wenn wir die Bilder und Gedanken an die schrecklichen Ereignisse kaum aus dem Kopf bekommen. Wir fordern das sofortige Ende des Krieges in der Ukraine. Lasst uns zusammen für unsere gemeinsamen Werte Freiheit, Respekt, Solidarität und für unser Demokratieverständnis eintreten. Es gibt uns Hoffnung, Sie hier zu sehen. Wir sind solidarisch mit der Ukraine, vergessen aber nicht, dass auch Russinnen unter diesem Krieg leiden. Wir distanzieren uns von aufkeimenden Anfeindungen gegenüber russischsprechenden Menschen. Wir halten es hier mit den Worten von unserem Bundeskanzler „Das ist Putins Krieg“ nicht der, der Russ*innen.


Mario Wöstmann, Bündnis 90 / Die Grünen Ortsverband Wallenhorst

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